Unter „Spezieller Schmerztherapie“ versteht man bei Vorliegen von chronischen Schmerzen, dass neben der ausschließ-lichen Fokussierung auf die körperlichen Befunde, auch eine besondere Beachtung der wissenschaftlich anerkannten Einflüsse der individuellen Persönlichkeitsausprägung im Sinne eines Bio-psycho-sozialen Modells für das gesamthafte Verständnis des individuellen Patienten-Schmerzerlebens erforderlich ist.

Chronischer Schmerz ist eine Form von Stress für unser Gehirn, sodass die individuellen Möglichkeiten der „Stressver-arbeitung“, die wiederum von vielen Faktoren wie sozialen Einflussfaktoren, Persönlichkeits-prägung und äußeren Anforderungen beeinflusst wird, genauso einzubeziehen sind, wie der möglicherweise vorliegende Organbefund. Nur so lässt sich z.B. die täglich erlebte scheinbare Diskrepanz zwischen „schwerer Arthrose und wenig Schmerzerleben“ und „sehr geringer Arthrose, aber stärksten Schmerzen“ verstehen und behandeln.